Die Anwendung von Moxakraut (Artemisia vulgaris | Beifuß) ist eine Kombination aus Wärme- und Phytotherapie. Allgemein verbessert sie die Gewebedurchblutung und den örtlichen Stoffwechsel, regt Organfunktionen an und stärkt die Immunabwehr.
Kältegefühl, Müdigkeit, Knie- und Rückenschmerzen, Libidomangel
Nach östlicher Vorstellung eignet sich Moxa besonders dann, wenn jemand zu wenig Energie hat, schnell ermüdet und friert. Die östliche Diagnose ist dann Milz-Yang- und Nieren-Yang-Mangel oder übersetzt: Kälte im Verdauungstrakt und generell im Körper. Man spürt Kälte im Körper daran, dass man eine Vorliebe für warme Getränke hat, nie ohne Wärmflasche ins Bett geht, in der kalten Jahreszeit die Gelenke oder der Rücken schmerzen oder auch die Verdauung einfach nicht richtig im Schwung ist. Nach jedem Essen drückt der Magen und am liebsten möchte man sich mit Wärmflasche auf die Couch legen. Der Stuhlgang ist eher breiig mit unverdauten Nahrungsresten. Es kann auch zu Ödemen, also Wasseransammlungen, im Körper kommen, sowie zu Muskelabbau in Armen und Beinen, allgemeiner Schwäche und Kraftlosigkeit.
Wie kann es zu Energiemangel und den FolgeBeschwerden kommen?
Manche Menschen haben eine Neigung zu Kälte im Körper. Bei Frauen ab 40 sind Kältesymptome recht häufig. Bei anderen Menschen entwickelt sie sich, weil sie z.B. in der kalten Jahreszeit viel draußen arbeiten oder lange krank waren. Mit dem Alter nimmt die Energie und Wärmefähigkeit des Körpers generell ab.
Es kann aber auch daran liegen, dass man zu viel Rohkost, zu viele kalte und kalt wirkende Lebensmittel und Getränke (in der TCM hat jedes Nahrungsmittel auch eine thermische Wirkung auf den Körper) oder zu fettige und süße Nahrung zu sich nimmt. Die gute Nachricht: mit (manchmal schon sehr kleinen) Umstellungen in der Ernährung lässt sich hier ebenfalls viel bewirken.
Anwendung von Moxa
Moxa kann direkt auf der Haut oder indirekt angewandt werden. Zur direkten Anwendung eignen sich Moxakegel, die auf die Haut aufgebracht werden und dort ihre Wärme entfalten. Moxakegel können auch auf Akupunkturnadeln gesteckt werden um die Wirkung eines Akupunkturpunktes zu verstärken.
In der indirekten Anwendung werden sogenannte Moxazigarren über wichtigen Punkten so bewegt, dass die Wärme deutlich spürbare Impulse setzt. Es gibt auch Moxakisten, um großflächiger zu arbeiten. Zum Beispiel bei Rückenschmerzen.
Die Wärme des Moxakrauts dringt tief in das Gewebe ein und hat eine nährende und beruhigende Qualität. Moxa wird häufig in Kombination mit Shiatsu oder Akupunktur eingesetzt.