Shiatsu ist eine berührende Kunst und entstammt ursprünglich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Es wurde in Japan weiterentwickelt und hat sich über die USA auch in Europa verbreitet und durchgesetzt. Shiatsu heißt wörtlich übersetzt „Fingerdruck“. Wie die Akupunktur arbeitet Shiatsu entlang der Meridiane. In der Theorie der TCM sind das Energieleitbahnen an der Oberfläche des Körpers.
Beim Shiatsu übt die Behandlerin behutsamen Druck mit Daumen, Handballen und Unterarmen entlang der Meridiane aus. Die Wirkung ist eine tiefe Entspannung und das Erleben von Raum und Verbundensein. Körperliches und emotionales Wohlbefinden kann (wieder) gespürt oder (wieder) gelernt werden. Im Shiatsu arbeitet man am bekleideten Menschen.
Über Shiatsu im Kontakt mit vorsprachlichen ERinnerungen
Shiatsu bewegt jedoch noch mehr. Da Shiatsu eine berührende Kunst ist, bietet es auch die Möglichkeit, Lebensthemen zu berühren und verstehen zu lernen. Der Körper birgt viele – auch vorsprachliche – Erinnerungen. Shiatsu kann ein Weg sein, Erfahrungen, die wir vor der Entwicklung unseres Ich-Bewusstseins gemacht haben, auf heilsame Weise zu begegnen und zu integrieren.
Das, was uns lebendig macht, was unseren Körper belebt und durchdringt, findet seinen Ausdruck in unserer Gefühlswelt, in unserem Denken, im körperlichen Kreislauf vom Werden, Entstehen und Vergehen. Oder eben auch in Stockungen, Schmerzen, unangenehmen Gefühlen und Schwierigkeiten.
Gesundheit als Harmonisches Fließen
Gesundheit wird verstanden als ein harmonisches Fließen, als „Einverständnis“ mit dem Zyklus von Leben und Sterben und somit als ständiger Wandlungsprozess. Fließen, Wandlung und Veränderung machen uns jedoch häufig Angst. Wir halten an bestimmten Überzeugungen und Lebensgewohnheiten fest. Selbst dann, wenn sie uns in körperliche und seelische Schwierigkeiten bringen.
Shiatsu unterstützt das Vertrauen in lebendige Prozesse. Klient*innen vertrauen wieder mehr in die eigenen Stärken und erleben ein Aufgehoben-Sein in der Welt. Shiatsu stärkt den natürlichen Lebens-Fluss und das Streben nach Gleichgewicht in Körper und Seele. Es verbindet uns wieder mit unserem Ursprung und erinnert uns daran, dass wir mit Allem und Allen verbunden sind.
Die Behandlung findet in der Regel auf der Behandlungsliege statt. Bei Bedarf jedoch auch im Sitzen. Mitzubringen sind warme Socken sowie weite, bequeme Kleidung ohne Reißverschlüsse und Knöpfe.
Einführende Literatur: Wilfried Rappenecker: „Yu Sen – Sprudelnder Quell“, Felicitas-Hübner-Verlag
